Samstag, 19. Januar 2008

Sind hier nicht alle ein bisschen Maori?

Heute morgen waren wir auf dem Markt in Lower Hutt. Alles ist hier sehr international, viele der Händler sind Asiaten, einige Stände verkaufen Maori-typische Waren. An einem Stand warben 2 Maori für Maori-Sprach- und Computerkurse. Jaya hat mir erklärt, worum es geht: die neuseeländische Regierung fördert die Bildung der Bevölkerung, vor allem der Maori, mit allen möglichen Programmen, insbesondere natürlich auch die Erhaltung der Maori-Kultur. Nachdem aber die Anzahl der Teilnehmer aus diesem Kulturkreis beschränkt ist, sind die Kurse für alle Teilnehmer offen. So kommt es zum Beispiel, dass auch Jaya bereits Te Reo Maori gelernt hat und Mitglied im lokalen Maori-Gesangsverein ist. Wer jetzt auch ein bisschen Te Reo Maori lernen möchte, klickt hier. Ganz Neuseeland identifiziert sich mit der Maori-Kultur, kaum eine Einrichtung hier, die nicht einen Maori-Slogan in ihrem Logo hat. Das klingt alles gut, aber wenn man ein bisschen nachforscht, zeigt sich, dass die Probleme der nativen Bevölkerung anderer Kolonialgebiete (schlechter Zugang zu Bildung, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus, etc.) auch in Neuseeland nicht unbekannt sind.

Mittags durfte ich Chalani ein bisschen beim Kochen helfen: sinhalesische Kokos-Fladen mit einem Curry (sehr lecker) und danach habe ich mit Jaya noch 2 WGs besichtigt. Da hier in einem Monat das Trimester beginnt, gibt es pro WG-Platz etwa 50 Bewerber. Das kennen wir doch irgendwoher, oder? Ein bisschen frustrierend ist das gerade schon, denn die Bewohner haben es nicht gerade eilig, einem Zusagen zu geben und mir läuft ein bisschen die Zeit weg.

Jayas Haus ist direkt am Ortsrand von Lower Hutt, d.h. man kann in 2 Minuten direkt in den Busch spazieren. Hier konnte ich gerade meine ersten Erfahrungen mit der einheimischen Flora und Fauna machen. Die einzigen mir bekannten Pflanzen waren Brombeeren und auch einige einheimische Vogelarten habe ich zum ersten Mal gesehen, zum Beispiel den „Fan-Tail“, einen lustigen kleinen Singvogel im Sub-Spatz-Format, der seine Schwanzfedern zu dem namensgebenden Fächer aufstellt, wenn er sitzt. In Neuseeland gibt es übrigens, im Gegensatz zu Australien, mit Ausnahme einer Spinnenart, keine giftigen Tiere.

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